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Projekte im Studienjahr 2000/2001


Deutsch-österreichische Filmreihe

In Zusammenarbeit mit Goethe-Institut / Inter Nationes
und der Österreichischen Botschaft

Jeden Montag um 15 Uhr (vom 12. März bis 4. Juni 2001) im Hörsaal 15
der Facultad de Traducción y Documentación, Plaza de Anaya
Freier Eintritt


Der deutsche Teil der Reihe präsentiert fünf jüngere, teilweise bereits international erfolgreiche deutsche Regisseure mit ihren wenig bekannten Erstlings- bzw. Frühwerken: Holger Borggrefe, Janek Rieke, Fatih Akin, Hans-Christian Schmid und Tom Tykwer.

Das ausschlaggebende Moment für die Auswahl der österreichischen Beiträge zur Filmreihe war das der Verfügbarkeit. Dennoch lassen sich die fünf Filme auf einige der wichtigsten Themen der gesellschaftlichen Auseinandersetzung der letzten Jahre in Österreich beziehen:
Die "Piefke-Saga" wirft nicht nur einen satirischen Blick auf die Skurrilitäten und Perversionen der Tourismuswirtschaft, einer der tragenden Säulen der österreichischen Volkswirtschaft, sondern interessiert sich auch für das Verhältnis der Österreicher zu den Deutschen, Österreichs zu Deutschland - der Angelpunkt in allen Diskursen über die österreichische Identität.
Schon 1971 hat Axel Corti in seinem Doku-Spielfilm "Der Fall Jägerstätter" jene Fragen nach der Rolle Österreichs, von Österreichern im Dritten Reich gestellt, die dann erst fünfzehn Jahre später mit dem "Fall Waldheim" in der österreichischen Öffentlichkeit unüberhörbar wurden.
In "Yugofilm" und "Nordrand" spiegelt sich die multikulturelle Gegenwart der Großstadt Wien wider, die nach dem Wegfall des Eisernen Vorhangs sich vor die Aufgabe und Chance gestellt sieht, ihre Rolle in Mitteleuropa und ihre Identität neu zu bestimmen.
Ein Grundzug der gesellschaftlichen Diskussion in Österreich in den letzten Jahren ist die kritische Demontage bzw. populistische Pflege von Autostereotypen, die in den ersten Nachkriegsjahrzehnten zu einer regelrechten "Österreich-Ideologie" ausgebaut wurden: Österreich als erstes Opfer Hitlers, als schönes, glückliches, gesundes Land der Berge, Wien als Bühne für ein zeitloses Volksstück mit "Ur-Wiener" Chargen (vom Fiaker über die "Wiener Mitzi" bis zum Herrn Hofrat) und vor unversehrter k.u.k.-Kulisse. Der fünfte Film, "Die Siebtelbauern", knöpft sich ein weiteres Versatzstück dieser Österreich-Mythen vor, das im affirmativen Heimatfilm der 50er und 60er Jahre gepflogen wurde: das Leben auf dem Land als soziale Idylle.



Montag, 12. März 2001
Die Piefka-Saga (1992)

von W. Dotzel
(Drehbuch: Felix Mitterer)
mit Kurt Weinzierl, Tobias Moretti

Ein Tiroler Dorf, dessen Haupteinnahmequelle die deutschen Touristen sind, ist die Bühne einer komplizierten Geschichte von Liebe, Hass und Enttäuschungen zwischen den geldgierigen und verschlagenen Einheimischen und den "Piefkes" (österreichisches Schimpfwort für die "Deutschen"), die dort auf der Suche nach dem "authentischen" Leben in den Bergen sind.

Montag, 19. März 2001 - Doublefeature:
Sherut-Taxi (1998)

von Holger Borggrefe
mit Janek Rieke

Härtetest (1997)
von Janek Rieke
mit Janek Rieke, Lisa Martinek

Janek Rieke wird hier als Schauspieler und als Regisseur vorgestellt. In Holger Borggrefes preisgekröntem Kurzfilm "Sherut-Taxi" spielt er einen Israel-Touristen, der unversehens von der deutschen Vergangenheit eingeholt wird, in "Härtetest", für den er auch als Regisseur verantwortlich zeichnet, einen schüchternen Industriellensohn, der sich in eine Öko-Aktivistin verliebt. Borggrefes Film, der hier seine spanische Erstaufführung erlebt, ist verglichen mit Riekes Produktion gedanklich und ästhetisch deutlich anspruchsvoller, demgegenüber gelingt es Riekes Komödie, einen amüsanten, ironisch gefärbten Einblick in die heutigen bundesdeutschen Jugendkulturen zwischen Skinheads, Yuppies und Müslifreaks zu vermitteln. Absolut herausragend: Der Kurzauftritt des aktuellen Teamchefs der deutschen Fußballnationalmannschaft, Rudi Völler.

Montag, 26. März 2001
Yugofilm (1996)

von Goran Rebic
mit Michael Jovanovic, Eva Mattes

Im Mittelpunkt des Films steht eine serbische Familie in Wien, deren Hoffnungen auf ein besseres Leben durch den Krieg in Jugoslawien zunichte gemacht werden. Der Sohn Sascha wird Soldat. Und als er ein Jahr später nach Wien zurückkehrt, ist er gezeichnet von dem, was er gesehen und erlebt hat.

Montag, 2. April 2001
Kurz und schmerzlos (1998)

von Fatih Akin
mit Mehmet Kurtulus, Aleksandar Jovanovic, Adam Bousdoukos

Fatih Akins Debütfilm ist deshalb so bemerkenswert, weil sich hier ein in der Bundesrepublik geborener und aufgewachsener Türke aus der Perspektive der Eingewanderten mit dem Ausländerthema beschäftigt. In "Kurz und schmerzlos" sind es drei Freunde - ein gerade aus dem Gefängnis entlassener Türke, ein griechischer Kleinkrimineller, ein Serbe, der für die Mafia arbeiten möchte -, die überzeugend das mulitikulturelle Milieu im Hamburger Stadtteil Altona repräsentieren. "Kurz und schmerzlos" ist kein unanfechtbares Meisterwerk, aber doch ein gutgemachter Genrefilm, der Deutschland auf spannende Weise aus einer ungewohnten Perspektive zeigt.

Montag, 9. April 2001
Der Fall Jägerstätter (1971)

von Axel Cort
mit Kurt Weinzierl

Franz Jägerstätter, ein Bauer aus einem kleinen Dorf in Oberösterreich, verweigert aus religiösen Motiven die Teilnahme am Zweiten Weltkrieg. Trotz des Unverständnisses und der Ablehnung, die ihm von seiten seiner Umgebung entgegenschlagen, bleibt er seinem Gewissen bis ans Ende treu.

Montag, 7. Mai 2001
23 (1997)

von Hans Christian Schmid
mit August Diehl, Fabian Busch, Dieter Landuris

Der Film von Hans-Christian Schmid - im letzten Jahr im bundesdeutschen Kino präsent mit der Verfilmung des Internat-Romans "Crazy" des 16-jährigen Benjamin Lebert - schildert die kurze Karriere eines der ersten erfolgreichen Computerhacker in der Bundesrepublik der achtziger Jahre. Karl Koch ist fasziniert von den Möglichkeiten, die die neuen Datennetze bieten, zugleich gepeinigt von der Vision einer weltweiten Verschwörung im Zeichen der magischen Zahl 23, für die er überall Bestätigung zu finden glaubt. Der Film rekonstruiert - auf der Grundlage einer wahren Begebenheit - in beeindruckender Weise die beklemmende, von apokalyptischen Gefühlen geprägte Atmosphäre der Bundesrepublik der achtziger Jahre, als die Angst vor dem Dritten Weltkrieg und dem atomaren Supergau weite Teile der Bevölkerung beherrschte.

Montag, 14. Mai 2001
Die Siebtelbauern (1998)

von Stefan Ruzowitzky
mit Simon Schwarz, Sophie Rois

In den dreißiger Jahren des vergangenen Jahrhunderts erben sieben Mägde und Knechte einen Hof in einem kleinen Dorf im oberösterreichischen Mühlviertel, nachdem der Besitzer gewaltsam zu Tode gekommen ist. Während sie mühsam den Umgang mit der neuerworbenen Freiheit und Verantwortung lernen, müssen sie sich zugleich gegenüber den Feindseligkeiten der anderen Hofbesitzer behaupten, die dieses Experiment nicht dulden wollen.

Montag, 21. Mai 2001
Winterschläfer (1997)

von Tom Tykwer
mit Ulrich Matthes, Heino Ferch, Floriane Daniel, Marie-Lou Sellem

Tom Tykwers internationaler Erfolg gründet sich auf "Lola rennt", doch Tykwers eigentliches Meisterwerk ist der Vorgängerfilm "Winterschläfer". Dieser Film knüpft zwischen fünf Personen ein kunstvolles Netz, in dem sich schließlich einer von ihnen tödlich verfängt. Es gibt nur wenige Filme, die so artifiziell bis in die Farbgebung hinein gestaltet sind und doch zugleich ein so authentisches Bild einer bestimmten Generation - der heute 25- bis 35-Jährigen -, ihrer Sprachen und Lebensgefühle zeichnen. Der vielschichtigste, möglicherweise sogar der beste deutsche Film der neunziger Jahre.

Montag, 28. Mai 2001
Nordrand (1999)

von Barbara Albert
mit Nina Proll, Edita Malovcic, Astrit Alihajdaraj

In einem winterlich düsteren Wien verflechten sich vor dem Hintergrund des Balkankrieges die Geschichten einer Handvoll junger Leute unterschiedlicher Nationalität. Tamara und Jasmin beispielsweise wuchsen gemeinsam in der "Nordrandsiedlung" (eine gigantische Wohnanlage im Stil der siebziger Jahre am Rande Wiens) auf und treffen sich nun - nach Jahren - in einer Abtreibungsklinik wieder.




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Arbeits- und Lektürekreis zu Elisabeth Reichart
und Robert Menasse



Elisabeth Reichart und Robert Menasse, zwei wichtige österreichische GegenwartsautorInnen, werden im Mai 2001 das Germanistische Institut der Universität Salamanca besuchen, um aus ihren Texten zu lesen und diese zur Diskussion zu stellen.

Als Vorbereitung auf die Begegnung mit den beiden AutorInnen möchten wir Studierende, Lehrende und alle Interessierten zu einem Lese- und Gesprächskreis einladen.

In dieser tertulia wollen wir Leseerfahrungen mit den Texten der beiden SchriftstellerInnen austauschen.

Wir treffen uns freitags um 18:30 (vom 5.Februar bis 27. April 2001) im Hörsaal 9 in der Facultad de Traducción y Documentación, Plaza Anaya.

Alle Texte können aus dem Handapparat der Lektoren (Hospedería, 1. Stock) entliehen werden.


5.2. Elisabeth Reichart: Wie nah ist Mauthausen? / Wie fern ist Mauthausen?
16.2. Robert Menasse: Erklär mir Österreich / Das war die zweite Republik
23.2. Elisabeth Reichart: Febuarschatten
2.3. Robert Menasse: Die sozialpartnerschaftliche Ästhetik
9.3. Elisabeth Reichart: Sakkorausch
23.3. Robert Menasse: Schubumkehr
6.4. Robert Menasse: Selige Zeiten, brüchige Welt
27.4. Elisabeth Reichart: Das vergessene Lächeln der Ameratasu















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Lesung: Elisabeth Reichart

In Zusammenarbeit mit der Österreichischen Botschaft


Elisabeth Reichart

Elisabeth Reichart, geboren 1953 in Steyregg, Oberösterreich, lebt als freie Schriftstellerin in Wien. Seit ihrem Debut "Februarschatten" (1984) erschienen unter anderem der Erzählband "La Valse" (1992) und die Erzählungen "Fotze" (1993) und "Sakkorausch" (1994). In diesen Tagen erhielt sie den Anton Wildgans-Preis.

Cover von Amaterasu

Am 3. Mai 2001 wird Elisabeth Reichart einen Vortrag zum Thema "Heimat?" halten (um 11 Uhr im "Salón de actos" der Facultad de Traducción; der Vortrag und die anschließende Diskussion werden von Studenten aus der Facultad de Traducción y Documentación der Universität von Salamanca simultan übersetzt) und aus ihrem aktuellen Roman "Das vergessene Lächeln der Amaterasu" lesen (um 18.30 Uhr im Hörsaal "Francisco de Vitoria" im Edificio Histórico).

Eine Leseprobe aus "Das vergessene Lächeln der Amaterasu" findet sich im Internetangebot des Wiener Literaturhauses unter http://www.literaturhaus.at/buch/buch/rez/amat/leseprobe.html.

Ursprünglich im Standard erschienene Essays zu Elisabeth Reichart (und anderen Autoren) finden sich in der "Literaturlandschaft Österreich" unter http://polyglot.lss.wisc.edu/german/austria/reichart.html.








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Essay

Die Literatur von Elisabeth Reichart
Ein Kommentar von Michael Dobstadt


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Essay

"Es ist gut möglich, dass Sie weitgehend recht haben"
Erfahrungen mit dem österreichischen Literaturbetrieb

Reaktionen auf den Essay von Michael Dobstadt,
nachgezeichnet und kommentiert von

Christof Totschnig


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letzte Aktualisierung: 1. Dezember 2003
actualizada: 1 de diciembre de 2003