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Deutschland im Fadenkreuz.
En el punto de mira: Alemania.
8 Folgen aus der Reihe "Tatort" und "Polizeiruf 110"
Filmreihe I (Februar bis April 2003)
Einleitung - Programm
Quellen: Goethe Institut Inter Nationes (Hrsg.): Deutschland im Fadenkreuz. Die TV-Krimis Tatort und Polizeiruf 110. En el punto de mira: Alemania. Las seriales TV Lugar de Autos y Número de Socorro 110, München 2002 (im Handapparat der Lektoren vorhanden), sowie die Tatort- und Polizeiruf-Webseiten der ARD.

Einleitung

Der "Tatort" (siehe http://www.das-erste.de/tatort/) ist die erfolgreichste Krimi-Serie in Deutschland und mittlerweile zu einer Institution im deutschen Fernsehen geworden (und der charakteristische Vorspann zu jeder Folge zu einem Markenzeichen); mehr als 500 Folgen wurden zwischen 1970 und 2002 produziert. Dass immer noch ca. 6 Millionen Zuschauer Sonntag für Sonntag um 20.15 Uhr einschalten, liegt an der ständigen Aktualisierung sowohl der Themen als auch der Erzählkonzepte und - damit korrespondierend - an den periodischen Veränderungen im Ermittlerpersonal: Insgesamt kamen mehr als 70 Ermittler-Teams zum Einsatz. Interessant - auch und gerade für ausländische Zuschauer - ist der regionale Ansatz, den der Tatort bis heute - als Produkt der föderal verfassten ARD - verfolgt: Zur Zeit ermitteln u.a. KommissarInnen-Teams aus München, Köln, Hamburg, Bremen, Hannover, Leipzig, Berlin, Frankfurt, Ludwigshafen, der Bodensee-Gegend und sogar aus Österreich und der Schweiz (siehe http://www.das-erste.de/tatort/kommissare.asp). Dabei erfährt man eine ganze Menge über die sehr verschiedenen Menschen und Mentalitäten in den deutschsprachigen Ländern. Besonderen Kultstatus genießt noch immer die in Duisburg angesiedelte - und soeben auf DVD erschienene - "Schimanski"-Staffel aus den 80er-Jahren (siehe auch http://horstschimanski.info/home.html); sie begründete den nationalen Ruhm ihres Hauptdarstellers, Götz George, der den proletarisch angehauchten, draufgängerischen Kommissar Horst Schimanski spielt.

Die ostdeutsche Antwort auf den westdeutschen Tatort hieß Polizeiruf 110 (siehe http://www.das-erste.de/polruf/). Dieser ebenfalls in den siebziger Jahren entstandenen Krimiserie gelang es, sich von allzu strikten politischen Vorgaben zu emanzipieren und die realen Probleme der sozialistischen Gesellschaft in den Blick zu nehmen (siehe http://www.das-erste.de/polruf/geschichte.asp). Schließlich war sie so populär, dass sie nach dem Fall der Mauer bei der ARD ein Comeback erleben konnte. Ihre Episoden spielen seitdem nicht mehr ausschließlich im Osten, sondern auch im Westen Deutschlands (siehe http://www.das-erste.de/polruf/ermittler.asp).


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Programm

19.2.03, 19-21 Uhr, Aula 12, Fac. Trad.
Tatort: Taxi nach Leipzig (1970)
Schauplatz des ersten Tatorts ist teilweise die DDR. Der Chemiker Dr. Erich Landsberger aus Westdeutschland liebt Eva Billsing aus Ostdeutschland. Durch eine Kindervertauschungsaktion, bei der er ihr gemeinsames Kind in den Westen und ein Kind aus seiner früheren Ehe in den Osten schmuggelt, versucht er ihre Flucht aus der DDR vorzubereiten. Doch das in den Osten gebrachte Kind stirbt. Und Eva Billsing möchte das Land gar nicht verlassen, denn in Wahrheit liebt sie Peter Klaus, einen Volkspolizisten. Dieser ist allerdings mit der Intrige einverstanden, um das "West-Balg" loszuwerden. Kommissar Trimmel, beauftragt, den Kindstod aufzuklären, entwirrt dieses komplizierte Ost-West-Beziehungsgeflecht und vermittelt zwischen beiden Seiten. Am Ende bleibt Eva Billsing, geläutert und von ihrer West-Sehnsucht kuriert, in der DDR. Ein "sozialliberales" Plädoyer für die friedliche Koexistenz der beiden deutschen Staaten.

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26.2.03, 19-21 Uhr, Aula 1, Fac. Trad.
Tatort: Der Feinkosthändler (1978)
Die ehemalige Geliebte eines Feinkosthändlers wird ermordet. Die Suche nach dem Täter ist aber nur vordergründig das Thema dieser Tatort-Folge. Die Aufklärung des Falls wird vielmehr zur Abrechnung mit der fragwürdigen Moral der bundesdeutschen Wohlstandsgesellschaft der 70er Jahre.

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5.3. 03, 19-21 Uhr, Aula 12, Fac. Trad.
Tatort: Moltke (1988)
Ruhrpott-Kommissar Horst Schimanski (Götz George) findet im Kofferraum seines Wagens eine Leiche. Ein ehemaliger Krimineller, Moltke, den Schimanski einst hinter Gitter gebracht hat und der jetzt ausgebrochen ist, könnte dahinterstecken. Doch Schimanski glaubt nicht daran, gewinnt Moltkes Vertrauen und begibt sich in einem für die Schimanski-Tatorts typischen, actionreichen Drama auf die Jagd nach dem wahren Mörder. Doch auch diese Folge verzichtet nicht auf die gesellschaftskritische Pointe: Am Ende stellt sich heraus, dass der Boss der Verbrecherbande der Sohn eines angesehen Juristen ist. So weiß der Zuschauer: Das Verbrechen kommt aus der Mitte der Gesellschaft.

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12.3.03, 19-21 Uhr, Aula 12, Fac. Trad.
Polizeiruf 110: Drei Flaschen Tokaier (1989)
Jörg (Jörg Schüttauf) ist neben seinem erschlagenen Vermieter aufgewacht, kann sich aber an nichts erinnern. Seine Freunde lassen ihn, mit wenigen Ausnahme, im Stich, als die Verhöre durch die Volkspolizei beginnen. Doch schließlich stellt sich heraus, dass nicht Jörg der Schuldige am Tod des Vermieters ist. Bemerkenswert an diesem Polizieiruf ist - neben der genauen Schilderung des DDR-Alltagslebens an der Ostseeküste kurz vor dem Fall der Mauer -, dass Jugendalkoholismus und Perspektivlosigkeit als Probleme offen benannt werden. Auch die Polizisten treten weniger als Vertreter einer repressiven Staatsmacht, sondern vielmehr als Freund und Helfer auf, die Jörg dabei unterstützen, seine Erinnerung an den Einbruch wiederzufinden. Die Folge wurde am 27. August 1989, wenige Wochen vor Beginn der Montagsdemonstrationen, im DDR-Fernsehen ausgestrahlt.

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19.3.03, 19-21 Uhr, Aula 12, Fac. Trad.
Polizeiruf 110: Das Duell (1990)
Diese Folge des Polizeirufs erzählt mit Abstand von einem Jahr noch einmal die Geschichte der friedlichen Revolution in der DDR nach. Polizeigenosse Hauptmann jagt den Kapitalverbrecher Holm, während um ihn herum die DDR zusammenbricht und sein Sohn bei einer Demonstration festgenommen wird. Als die Behörden ihm weitere Nachforschungen in Sachen Holm untersagen und ihn auffordern, stattdessen die "Konterrevolution" auf der Straße zu bekämpfen, ermittelt er auf eigene Faust weiter, schließlich mit Erfolg.

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26.3.03, 19-21 Uhr, Aula 12, Fac. Trad.
Tod im Häcksler (1991)
Lena Odenthal, eine der bekanntesten Tatort-Kommissarinnen, versucht in der pfälzischen Provinz das schon lange zurückliegende Verschwinden des Bauern Höreth aufzuklären. Sie stößt dabei auf den hartnäckigen Widerstand der Dorfbewohner, die sogar bereit sind, einen Mord zu decken. Die extrem negative Darstellung der pfälzischen Landbevölkerung als dumpfe, sogar mordbereite Horde kam bei Teilen des Publikums allerdings gar nicht gut an. Selbst die rheinland-pfälzische Landesregierung beschwerte sich. Als Goodwill-Aktion musste die Odenthal-Darstellerin Ulrike Folkerts schließlich mit Minister Brüderle durch den Pfälzer Wald wandern.

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2.4.03, 19-21 Uhr, Aula 12, Fac. Trad.
Polizeiruf 110: Thanners neuer Job (1991)
Mit "Thanners neuer Job" endet die Geschichte des Polizeirufs als ausschließlich ostdeutsche Serie - und endet die Karriere des Hauptkommissars Peter Fuchs (gespielt von Peter Borgelt), der seit 1971 - zunächst als Genosse Oberleutnant, dann - bis zur Wende - als Genosse Hauptmann - dabei war. Die Folge thematisiert die Nach-Wende-Verwirrrung der ostdeutschen Jugendlichen, die sich aus Orientierungslosigkeit in Gewalt und Rechtsextremismus flüchten. Thanner spielt in dem Polizeiruf die Rolle des Besserwissers aus dem Westen. Keine polizeiliche Aktion darf ohne seine ausdrückliche Erlaubnis vonstatten gehen. Er zieht es vor, im Westen Berlins zu wohnen. Von den Skinheads lässt er sich wie ein Anfänger in einen Hinterhalt locken. Am Ende bedankt er sich höflich bei seinen Kollegen für die Zusammenarbeit, obwohl bei den Ermittlungen eigentlich alles schief ging. "Aber wir machen trotzdem weiter. Oder haben Sie einen anderen Vorschlag?" fragt Thanner am Ende. Hauptkommissar Fuchs, durch Glück dem Tod entronnen, verlässt schweigend den Raum. Nach zwanzig Dienstjahren ist seine Zeit abgelaufen.

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9.4.03, 19-21 Uhr, Aula 12, Fac. Trad.
Tatort: Manila (1998)
Dieser Tatort führt die Kölner Ermittler Max Ballauf und Freddy Schenk bis auf die Philippinen, wo sie einen Fall von Kindesmissbrauch aufklären wollen, in den der junge Filipino March und ein deutscher Staatsanwalt verwickelt sind. Die ARD nutzte die Ausstrahlung dieses auch als Videokopie sehr erfolgreichen Krimis für die nachfolgende Sendung, die Talkshow "Sabine Christiansen", deren Thema an diesem Abend ebenfalls "Kindesmissbrauch" lautete.

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16.04. 03, 19-21 Uhr, Aula 12, Fac. Trad.
Tatort: Ein mörderisches Märchen (2001)
Die Münchner Kommissare Batic und Leitmayr haben wenig Mühe, den Mord an dem Postbeamten Werner Klett aufzuklären - der Täter, der Schreiner Ludwig Gruber, ist sofort geständig. Doch damit beginnen die Merkwürdigkeiten erst, Gruber spricht in den Verhören in rätselhaften, Märchen zitierenden Andeutungen, eine zweite Leiche taucht auf und schließlich verschwindet die kleine Anna, die Tochter von Batics Hausmeister. Den Schlüssel zu all dem besitzt Gruber, und die beiden Kommissare müssen sich, wollen sie das Kind retten, auf sein Spiel einlassen.

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letzte Aktualisierung: 1. Dezember 2003
actualizada: 1 de diciembre de 2003