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Die Geschichte Salamancas

Obwohl Salamanca schriftlich zum ersten Mal im Jahre 220 v. Chr. erwähnt wird, bezeugen verschiedene archäologische Zeugnisse, dass die aktuelle Provinz von Salamanca mindestens seit der Altsteinzeit bewohnt war.

Salamanca wurde im 3. Jahrhundert v. Chr. von dem Karthager Hannibal belagert. Im Jahre 133 v. Chr. wurde Salamanca von den Römern erobert und es begann eine bedeutende Entwicklung der Stadt. Die Stadt trug den Namen "Salamantica" (griechisch: "Helmantica"). Salamanca war eine sehr wichtige Stadt für den Handel und eine der wichtigsten Römerstraßen Hispanias. Die Vía de la Plata wurde durch die Stadt hindurch gebaut. Für diese wurde im Jahre 100 eine Brücke über den Fluss errichtet, die sogenannte "Römische Brücke" (Puente Romano), von deren ehemaligen 27 Rundbögen heute nur noch 15 sichtbar sind. Im Jahre 300 befestigten die Römer die Stadt.

411 wurde Salamanca von den Alanen erobert, aber sieben Jahre später (418) gelang es den Römern noch einmal, die Stadt zurückzuerobern.

Im Jahre 712, am Anfang der muslimischen Invasion, eroberte Muza-ben-Nuseir Salamanca. Nach dieser Invasion wollten die asturischen Monarchen die Bevölkerung nach Norden bringen. Ungefähr um 750 wurde Salamanca von Alfonso I. angegriffen. Und nach mehreren Eroberungen und Wiedereroberungen war Salamanca so gut wie unbewohnt. Über diesen Teil der Geschichte Salamancas gibt es sehr wenige Informationen.

1085 wurde Toledo von Alfonso VI. erobert und viele andere Städte wurden wieder von den Christen kontrolliert. Im Jahre 1102 wurde von Raimundo de Borgoña und seiner Frau Urraca Salamanca neu besiedelt. Diese Zeit wird "Wiederbevölkerung" (repoblación) genannt. Einige Jahre später, 1147, begann der Bau der Mauer mit Baustoffen zu einem großen Teil aus vergangenen Zeiten.

Im 13. Jahrhundert ordnete König Alfonso IX. eine neue Wiederbevölkerung an und im Jahre 1256 bot Alfonso X. den Einwohnern Salamancas einige Steuervorteile an. Er gründete die Universität im Jahre 1218. Das 12. und 13. Jahrhundert waren besonders wichtig für die städtische Entwicklung Salamancas.

1475 besuchte König Fernando el Católico die Stadt, um militärische Unterstützung für die Toro-Schlacht zu suchen, die mit der Verstärkung der Macht der Katholischen Könige endete. Die Katholischen Könige besuchten Salamanca mehrere Male, und damit beeinflussten sie nachhaltig die Blütezeit und das Prestige der Universität. Im Jahre 1477 erhielt Nebrija, der 1492 die erste normativ maßgebende spanische Grammatik schrieb, den Lehrstuhl für Grammatik an der Universität. Die Katholischen Könige unterstützten auch den Bau der neuen Kathedrale, der im Jahre 1497 begann. 1492 wurden die Juden aus Salamanca vertrieben.

Im 15. Jhdt. war Salamanca eine wachsende Stadt. Die Casa de las Conchas, das "Muschelhaus", und die neue Kathedrale sind in diesem Jahrhundert erbaut worden. Was die Universität betrifft, lässt sich sagen, dass Fray Luis de León den Lehrstuhl im Jahre 1561 erhielt.

Später ereilte die Stadt militärisches sowie wirtschaftliches Unheil, besonders in der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts. Außerdem gab es ein Hochwasser im Jahre 1676, das San Policarpo hieß und viele große Sachschäden an Gebäuden nahe des Flusses hinterließ; einige dieser Gebäude waren von großer historischer und infrastruktureller Bedeutung.

Salamanca spielte bei historischen Kriegen eine wichtige Rolle. Während des Erbfolgekrieges (von 1747 bis 1748) unterstützte die Stadt Felipe V. im Kampf gegen den österreichischen Erzherzog.

Während der Zeit des Unabhängigkeitskrieges (1808-1814), der "Guerra de la Independencia", kämpften Spanier gegen die eindringenden französischen Truppen. In der näheren Umgebung Salamancas fand die Schlacht von Arapiles statt, wo spanisch-englische Truppen die Truppen Napoleons schlugen. Einige wertvolle historische Bauwerke wurden bei der französischen Invasion zerstört.

Miguel de Unamuno, Philosoph und Schriftsteller, gilt als einer der namhaftesten Denker der Moderne. Er übernahm den Lehrstuhl für Klassische Philologie im Jahr 1893, und im Jahr 1900 wurde er Rektor der Universität.

In den ersten Jahren des vergangenen Jahrhunderts war Salamanca eine reiche Stadt. Viele wichtige Bauwerke wurden gebaut, zum Beispiel "El mercado de Abastos", der Markt der Stadt (von 1905 bis 1912), und die Stadtbevölkerung umfasste bereits im Jahre 1910 30.000 Bewohner.

Am Anfang des spanischen Bürgerkrieges (1936-1939) ließ Franco, der die rebellierende Armee führte, sich im Gebäude nieder, das heute der Bischofspalast ist. Dort war sein Amtssitz.

Durch den Bau des "Palacio de Congresos y exposiciones" im Jahr 1998 erlebte das Kulturleben Salamancas einen großen Aufschwung in den letzten Jahren. Im selben Jahr erklärte die UNESCO Salamanca zur Ciudad Patrimonio de la Humanidad und im Jahr 2002 war Salamanca die Europäische Kulturhauptstadt. Da Salamanca ein touristisches Zentrum ist, basiert das Wirtschaftsleben auf dem Dienstleistungssektor.